Archive for marzo, 2011

Vollmond auf der neuen Terrasse

Auch in Nicaragua scheint der Mond besonders gross und hell. Das lassen wir uns nicht entgehen und stossen mit der Familie auf der neuen Terrasse der Schwiegereltern mit einem Glas Wein auf’s Wochenende an. Nicht ohne die deutlich weniger angenehmen Geschehnisse auf der Welt zu vergessen.

sábado, 19. marzo 2011 at 9:15 pm

Wie fair ist «Fair Trade»?

Eine Frage, welche nicht so einfach beantwortet werden kann. Denn schon nur für den Teil «Wann ist etwas fair?» finden wir unter 10 Menschen mindestens 7 verschiedene Antworten …

Trotzdem ist die Auseinandersetzung mit dem Thema sehr spannen. Seit etwas über 2 Jahren haben wir bei meinem lokalen Arbeitgeber ASDENIC Studien und Projekte im Zusammenhang mit Frauenrechten und fairem Kaffeehandel in Arbeit. Heute haben wir uns wieder einmal mit einigen der am Prozess beteiligten Kooperativen, Organisationen und Kaffeekooperativen getroffen, um Resultate zu besprechen und allfällige gemeinsame Aktivitäten in Angriff zu nehmen.

Es ist uns ein Anliegen, dass es nach den erfolgten Studien (Investigaciones) nicht bei den auf Hochglanzpapier gedruckten und elektronisch verteilten Dokumenten bleibt, sondern dass sich auf Grund der Resultate Aktionen ergeben. Solche Veranstaltungen sollen dies unterstützen. Der Weg in konkrete Massnahmen ist aber leider nicht einfach, und dies nicht nur wegen fehlenden Ressourcen. Ein Hindernis liegt oft auch darin, dass die verschiedenen Organisationen mit unterschiedlichem (historischen, politischen, philosophischen) Hintergrund zwar in die ähnliche Richtung, aber nicht unbedingt zusammen arbeiten wollen.

lunes, 14. marzo 2011 at 10:22 pm

Wenn in Nicaragua Träume in Erfüllung gehen …

… dann liegen dem meist viel Arbeit, Durchhaltewille und eine gehörige Portion Geduld zu Grunde.

Meine Schwiegermutter hat vor etwas mehr als fünf Jahren ein Bauprojekt in Angriff genommen und mit Hilfe eines sozialverträglichen Kleinkredits einen zweiten Stock auf das Wohnhaus gebaut, vier Gästezimmer eingerichtet und damit ein Hostal eröffnet. Als wir uns kennen gelernt haben, war das kleine herzliche Hotel bereits in Betrieb. Ein Teil des Daches war aber nicht bebaut, sondern stand «Unfertig» in der Landschaft. Ein Flachdach, ohne Geländer und rohem Betonboden. Herausragende Armiereisen an den Ecken, so wie sich das gehört, denn frau weiss ja nie, was noch gebaut werden soll.

So alle paar Monate war es wieder Thema, was mit der Fläche geschehen soll. Eine Terrasse, vielleicht mit einem kleinen Cafetín sollte es sein. Irgendwann, später dann mal. Im Dezember kam dann plötzlich Bewegung in die Sache. Die Arbeiten sind noch nicht ganz fertig, dennoch konnten wir am vergangenen Wochenende bereits etwas Terrassenluft schnuppern. Zwar stehen noch Arbeitsgeräte herum, aber der Boden ist bereits gefliest und das Geländer schützt ebenfalls vor unerwünschten Abstürzen. So dass wir eine kleines Familienfeierchen in der Sonne geniessen konnten, zu dem wir auch Grossmama und Grosspapa hinauf lockten. Es war wunderbar und das Leuchten in Schwiegermamas Augen nicht zu übersehen. Wir werden sicher noch viele Momente dort verbringen, und ich habe keinen Zweifel, dass auch die Cafetín Idee nicht mehr lange auf sich warten lässt…

 

 

domingo, 13. marzo 2011 at 9:36 pm

Ernährungssicherheit verbessern

Einer der Hauptschwerpunkte in der Entwicklungszusammenarbeit gilt der Ernährungssicherheit. Dabei handelt es sich – kurz gesagt – darum, dass alle Menschen Zugang zu genügend und ihren Bedürfnissen entsprechender Nahrung haben. Das ist für einen grossen Teil der Menschen leider nicht der Fall.

Einmal im Jahr organisiert INTERTEAM in Zentralamerika ein Treffen mit allen in der Ernährung angesiedelten Fachpersonen und ihren lokalen Contrapartes. Während dem mehrtägigen Treffen werden Erfahrungen ausgetauscht, ein voraus bestimmtes Thema gemeinsam vertieft und erfolgreiche Beispiele direkt vor Ort besucht.

Das Treffen 2011 fand anfangs März in Matagalpa statt. Das Programm war dicht, aber trotzdem interessant und hat viel Raum für Austausch und Diskussion gegeben.

Austausch ist wichtig. Denn oftmals sind wir in sehr ähnlichen Ausgangslagen und Themengebieten tätig, haben aber unsere Spezialausrichtung. Von andern zu hören, wie sie arbeiten, von deren Erfahrungen profitieren und auch die eigenen Erfahrungen weitergeben, motiviert.

Ausflug ins Campo :)

Kakaofrucht. Die Bohnen werden von dem weissen Fruchtfleisch getrennt, getrocknet und geröstet.

Weg zu einer Familie, welche eine integrierte, diversifizierte Finca betreibt.

Argentina Olivas, meine Kontrapartin, profitiert und lässt sich erklären, wie mit Hilfe einer Plastikflasche und einem Kondom eine Falle für einen Schädling in Kaffeekulturen gebaut wird. Das aufgezeichnete Gespräch wird später in eine Radiosendung eingebaut, und so das Wissen weiter verbreitet.

Besuch einer Frauengruppe, welche einen Pilz – ebenfalls für die Schädlingsbekämpfung – herstellt und vertreibt.

Vortrag über Kleinkredite und Kleinstunernehmerförderung

Anderer Tag, anderer Ort, anderes Thema: ökologischer ländlicher Tourismus, als Alternative zur Einkommensgenerierung (und somit Möglichkeit, Nahrung zu kaufen).

Tourismus machen wir dann gleich selber und wandern auf den Hausberg von Jinotega (Peña de la Cruz). Das ist ziemlich steil und in der Mittagszeit auch recht warm. Das Essen nehmen wir mit und geniessen ein Gallo Pinto in luftiger Höhe, mit Aussicht aufs Städtchen:

im Bild: Melvin (oben) und Jinotega (unten) :)

Die Theatergruppe «Nuestra Cara» führt eindrücklich vor, wie sehr die Frauen in ihrer Rolle und ihren Aufgaben von der Gesellschaft gefangen gehalten werden und das Ausbrechen mit viel Wille und Schwierigkeiten verbunden ist.

Am Schluss wird das Erlebte ausgewertet und das Thema fürs nächste Jahr definiert. 2012 … dann bereits ohne mich…

 

lunes, 7. marzo 2011 at 8:17 pm


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