Archive for octubre, 2010

Projektpräsentationen in einer Universität Nicaraguas

Das Centro Integral de Informática von ASDENIC (einer meiner lokalen Arbeitgeber) hat zusammen mit einer Universität in Estelí ein Ausbildungsprogramm und einige Projekte lanciert. Am Mittwoch waren wir vor Ort und haben Videokonferenzen mit unseren Kollegen aus dem Netzwerk Ibercotec von Bolivien, Kolumbien und Spanien abgehalten.

Danach nahmen wir an den Projektpräsentationen der Uni-Abgängern teil. Hier ein kleiner Einblick in eine solche Präsentation:

Die Expertinnen sitzen an einem Tisch, interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer machen es sich in den typischen Schulstühlen so bequem wie möglich, ein ständiges Ein- und Ausgehen von Menschen, die Türe steht genau so offen wie die Wandfenster. Neben etwas Erfischung bietenden Windstössen dringt aber auch die gesamte Geräuschkulisse aus dem Umfeld hinein. Hunde, Vögel, Strasse und natürlich Hunderte anderer Studierender in angeregtem Klassen- oder Freizeitsgeplauder.

sábado, 9. octubre 2010 at 12:39 pm

No escupir en el piso

«Nicht auf den Boden spucken».  So so. Ich schmunzle. Obwohl es mir eigentlich nicht so recht darum ist. Aber der Reihe nach:

Die Regenfälle haben vor einer Woche aufgehört. Die Flüsse sind bei uns im Norden wieder auf normalem Niveau, die wichtigsten Verkehrswege wieder befahrbar, einige sogar normal. Während in Managua und andern Regionen rund um die beiden grossen Seen nach wie vor mit dem hohen Wasserstand gekämpft wird, arbeitet man hier bei uns wieder auf Normalzustand hin.

Das Gästezimmer ist an den Wänden nur noch leicht feucht, das Mauerwerk hat sich während den zwei Regenwochen vollgesogen. Fehlen ein paar Sonnentage und auch das ist wieder Geschichte. Das ist gut so, denn meine Schwiegereltern werden voraussichtlich anfangs Woche ein paar Tage bei uns einziehen. Schwiegervater hat seit einiger Zeit einen Leistenbruch, welcher operiert werden muss. Und da scheinbar auch im Regionalspital die Wände wieder trocken und der Operationssaal funktionsbereit ist, wurde kurzerhand am Donnerstag aufgeboten um schon Samstag morgen operiert zu werden.

So schlendern wir nun also frühmorgens durch die Gänge des Spitals, Kissen und Bettzeug unter den Arm geklemmt, Seife und Waschtücher in der alten, rissigen Reisetasche. Wir sind nicht die Einzigen. Der Rat, um 7 Uhr morgens zu kommen, um sich ein gutes Bett auszusuchen, war nicht schlecht. Es macht den Eindruck, als wüssten das die andern auch. Wir überlassen den Patient mit seiner Begleitung für den Moment dem System – wir wissen was jetzt kommt. Warten, Schlange stehen, danach einige Formulare ausfüllen, Zimmer und Bett suchen, sich einrichten. Und auf’s Mittagessen warten.

Mit letzterem stehen wir 5 Stunden später wieder im Spital. Richtig, mit dem Mittagessen. Das bringen die Angehörigen während der Stunde Besuchszeit, zwischen 13 und 14 Uhr. Neben dem noch lauwarmen Hähnchen und Kartoffeln bringen wir noch einen Gallon Wasser, Früchte und ein paar Säfte mit. NO ESCUPIR EN EL PISO. Es ist überall auf die Wände geschrieben, im ganzen Spital. Nicht auf den Boden spucken…. Ja, es ist einiges anders hier.

Die erste Zimmerverteilung lief nicht sehr gut, aber Schwiegermama liess nicht locker und bekam für ihren Gatten dann doch noch in sehr akzeptables Zimmer mit nur 3 Betten und Fenster. Keine Luxus-Suite, aber ganz ordentlich, die beiden andern Betten sind mit zwei Damen besetzt, ebenfalls heute neu angekommen. In der ersten Nacht vor der Operation halten die schmalen Better für zwei Personen hin, nach der OP organisieren sich die Begleitpersonen dann eine einfache Schlafgelegenheit auf einer Matte irgendwo in den Säälen oder Korridoren.

Wir nehmen die Liste auf, was noch zu organsieren ist und machen uns auf Einkaufs- und Kochtour. Mit dem Abendessen stehen wir dann vor Sechs wieder im Zimmer, mittlerweile hat so etwas wie Lagerstimmung Einzug genommen. Wir picknicken rund ums Bett herum, reichen das übrigbleibende Essen an die andern Zimmergenossen weiter und tauschen die aktuellen Informationen aus. Schwiegermama hat bereits mehrere Bekannte in den andern Gängen und Zimmern angetroffen und so sind wir innert kurzer Zeit über dessen Gesundheitsstände informiert.

Es dunkelt ein. Kurz bevor wir uns für heute verabschieden, stellen die Patienten mit Freude fest, dass das Licht in Zimmer und Bad funktioniert. Wir schlendern hinaus aus dem einfach eingerichteten Zimmer, durch die langen Passarellen und die Verbotsschilder an den Wänden fallen mir gar nicht mehr auf.

viernes, 8. octubre 2010 at 8:16 pm


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