wenn aus der Hänge- eine Liegebrücke wird

… dann gibt es auch zu Fuss kein durchkommen auf die andere Seite mehr, und somit auch keine Verkehrsverbindung mehr zu den Dörfern östlich von Condega:

Bild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Förderverein Herford – Condega.

Und er lässt nicht nach der Regen …

die Hängebrücke, welche auf den Bildern und dem Video von gestern noch drauf ist, ist mittlerweile Geschichte. Das eine Fundament wurde in der Nacht unterspült – und platsch.

Währendessen fällt weiter Regen, nicht mehr ganz so stark wie gestern, aber immer noch konstant. In Estelí wurde vor ein paar Stunden die Panamericana gesperrt, weil auch hier an einer Brücke das Fundament angegriffen ist. Aus allen Landesteilen, vor allem aber aus dem ländlichen Norden, überschlagen sich die Meldungen von übergetretenen Bächen und Flüssen, Erosionen und in Notunterkünfte verlagerten Familien.

Für die nächsten 24 Stunden ist noch Regen angesagt.

Der Sturm ist durch – der Regen bleibt

Matthew ist schneller durch Nicaragua durch, als vorerst angenommen, der dazugehörige starke Regen kam etwas zeitversetzt, aber mit aller Kraft.

Übertretende Flüsse und Erosionen sind die Folge, zwei Tage Regen in diesem Ausmass sind einfach zu viel. Und gemäss Wetterdienst dauern die Regenfälle noch weitere 48 Stunden an. An einigen Orten sind Verkehrswege blockiert, wie auf den Fotos von der Brücke von Condega. Die Menschen können hier zumindest über die höhere Hängebrücke ans andere Ufer gelangen, um mit dem Bus weiter ins Gelände zu gelangen.

zum Vergleich: Foto im «normalen Zustand» von der gegenüberliegenden Seite:

Von Wind, Wolken und Wassermassen

dürfte es sich dieses Wochenende handeln. Die Ursache heisst Matthew und ist ein Naturphänomen, welches sich momentan irgendwo zwischen tropischer Depression und tropischem Sturm bewegt. Es könnte sein, dass sich ein Hurrikan daraus bildet.

Wie immer in diesen Situationen werden wir von der lokalen INTERTEAM-Koordination vorinformiert und um Vorsicht gebeten.

Da wir im Norden des Landes leben, also im Innern und fast auf der andern Seite, werden wir voraussichtlich nicht viel mehr als noch mehr Niederschläge und etwas Wind abbekommen. Das ist aber für die Produktoren und die ländlichen Gebiete nicht wirklich eine erleichternde Information – denn bereits während den langen und intensiven Regenfällen in den vergangenen Wochen haben sich die ersten Schäden gezeigt – von den Ernteausfällen zu schweigen.

Ich rechne zudem mit den einen oder andern Stromausfällen, Restbatterie vom Laptop und dem Internet-Router sei Dank dass ich diese Zeilen in der Mittagspause schreiben kann, denn der Strom bereits seit einer Stunde weg.

Schönes Wochenende und wer’s live verfolgen will:

zu Tageszeiten:
http://www.goes.noaa.gov/HURRLOOPS/huvsloop.html

während Tag und Nacht (Infrarot):
http://www.goes.noaa.gov/HURRLOOPS/huirloop.html



Rrrhrrr Chrrhr RRrrhddadabarrrrrchhhhh …

oder so ähnlich. Und sehr laut. Viel zu laut für morgens um 5.20 Uhr.

Die sehr effektive Weckmethode in den heutigen frühen Morgenstunden erweiste sich als hoch beladener Lastwagen, welcher durch das Quartier kurvte, nicht ohne einige der über die Strassenkreuzung gezogenen Kabel mitzuschleifen. Eines davon welches über unser Wellblechdach hin zum Nachbarn gezogen war und schliesslich 50 Meter in entgegengesetzter Richtung auf offener Strasse liegen blieb.

Strom und Kabelfernseh funktionierten noch, also musste es …. und das war es auch. Also heute und wohl auch morgen kein Telefon und Internet im Haus.

Dass der Lastwagen sich ohne anzuhalten aus dem Staub machte ist ebenso klar wie dass ich der einzige war, der den Kabelsalat in Morgenfrische mindestens von der Kreuzung wegräumte, bevor sich noch einige Fahrräder oder Autos darin verwickeln.