Traumlandschaft Nicaragua

Während das politische Wetter Nicaraguas Tag für Tag kühler und düsterer wird, und sich am Horizont dunkle, zähe Wolkendecken abzeichnen …

… präsentiert sich die Landschaft in der Regenzeit* von der prächtigsten Seite: Saftige, grüne Wiesen und Hügelketten und traumhafte Wolkenhimmel.

* Regenzeit bedeutet nicht, dass es ständig regnet. Meistens ist es sonnig und warm, innert weniger als einer Stunde kann sich der Himmel bedecken und es regnet heftig, meist weniger als eine Stunde, um danach wieder aufzureissen. Der Regen fällt also kurz, aber intensiv.

Bei tropischen Tiefdruckgebieten und Wirbelstürmen dehnen sich die Regenfälle auf einige Stunden aus. Das ist unangenehm und spätestens nach einem Tag kritisch für die Felder und die Menschen, welche in einfachen Häusern wohnen.

Und wenn’s dann mal regnet….

dann in Strömen … Streetlife vom Freitag nachmittag, vor der Haustüre in Estelí.

Feuchtes Wochenende in Sicht

Heute in den frühen Morgenstunden hat in den Küstengebieten der heftige Regen bereits begonnen, während der nächsten 1-2 Tage werden weitere Teile Nicaraguas und Honduras von der «tropischen Depression 16» mit Wind und Wasser beliefert.

Ich hoffe, dass wir in der Region nicht zu viel Probleme mit den Wassermassen erhalten. Morgen feiern die Sandinisten das 29. mal den «Triunfo» – den Jahrestag des Siegs der Revolution gegen die Diktatur Somoza. Dazu strömen sie zu Tausenden in Bussen, Lastwagen und Camionettas nach Managua. Der Verkehr ist ja bekantlich schon bei gutem Wetter nicht ungefährlich.

Obige Grafik aus dem Nationalen Hurrikan Center (http://www.nhc.noaa.gov) zeigt, wie gut mit Internet erschlossene Personen jeweils über aktuelle Bedingungen informiert sind. Die Information wird alle paar Stunden aktualisiert und so wissen wir immer, wann es vielleicht gescheiter ist, das Wochenende zu Hause zu verbringen, und wann man problemlos einen Ausflug machen kann.

Mein erstes Nicaragua-Diplom :-)

Im vergangenen Herbst habe ich während drei Monaten jeweils am Sonntagvormittag ein Diplomado besucht. Die Zielgruppe waren Klein(st)unternehmer/innen und der Kursinhalt die Anwendung der Informations- und Kommunikationstechnologie zum Verbessern der Prozesse in Kleinunternehmungen und somit Erleichterung der Arbeiten.

Ich habe an dem Lehrgang teilgenommen um einerseits meine Spanischkenntnisse zu vertiefen und andererseits auch zu sehen, wie «mein Fach» hier unterrichtet wird. Ich will hier nur sagen: es war eine grosse Erfahrung, in beiden Belangen, und es hat mir die Augen geöffnet. Die Unterrichtsqualität und demzufolge auch das Lernresultat zieht sich auch in die Erwachsenenbildung weiter und das Unterrichts- und Lernverhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer selber ist mitunter wesentlicher Bestandteil der Ursache. Klar, wer über alle Unterrichtsstufen so gelehrt wurde, kennt ja auch nichts anderes.

Mehr als 6 Monate später …. nach – und wohl dank – mehreren Interventionen nicht zuletzt meinerseits, haben wir nun heute das Diplom überreicht erhalten. Von den über 20 Teilnehmenden haben die Hälfte kein Diplom erhalten, weil sie entweder das Kursgeld nachwievor nicht vollständig bezahlt haben und/oder nicht alle Hausaufgaben einreichten. Die 10 Diplomberechtigten wurden gestern eingeladen, an der heutigen Diplomübergabe teilzunehmen, und zu meinem Erstaunen haben es sogar 7 so kurzfristig geschafft, zu kommen.

Fotos: Raúl Díaz