Rundbrief Nr. 5 vom Mai 2008

Liebe Freunde, Bekannte und Interessierte

nach einer längeren Schreibpause hier mein aktueller Rundbrief:

Rundbrief Nr. 5 (pdf-Format)

Herzliche Grüsse

Adi

Tropischer Sturm «Alma»

Heftige, andauernde Regenfälle seit 30 Stunden. Das die Bilanz hier im Norden Nicaraguas des Tropensturms «Alma», welcher sich gestern sehr schnell gebildet hat und heute an uns vorbeigezogen ist, weiter nach Honduras/El Salvador.

Während Managua, Leon und Chinandega mit teilweise recht starken Überschwemmungen konfrontiert waren und sind, haben wir in der Region Estelí / Condega bis anhin lediglich starke Niederschläge und einige Stromausfälle erlitten.

Einmal mehr sind die Leidtragenden diejenigen, welche in sehr einfachen Behausungen leben, in welche das Wasser einfach eindringen kann. Menschen, die schon sonst sehr wenig haben und am Rand stehen.

Die Regenfälle werden noch weitere Stunden andauern.

Quelle: http://www.nhc.noaa.gov

Rummelplatz in Condega

Währen den «Fiestas patronales» steht in Condega ein Rummeplatz. Im Grunde genommen so, wie das auch in Europa anzutreffen ist, nur mit etwas leichterem Geschütz:

Halbautomatisch betriebene Gondel (mit Pneumatikunterstützung)

Darf nicht fehlen: Popcorn

Bus und Taxi – Sie fahren wieder!

Ein Tag nachdem der Präsident Daniel Ortega noch informiert hat, dass er kein Geld für die Treibstoffpreissenkung zur Verfügung hat…

… kam es dann doch noch ganz anders. Mit sofortiger Wirkung wurde der Dieselpreis für die Transpörtler um 1.30 US Dollar pro Gallone gesenkt. Der Busverkehr hat sich bereits in den meisten Teilen Nicaraguas wieder normalisiert.

Zeitgleich wurden die Treibstoffpreise für das normale Volk um einige Pesos pro Liter angehoben.

Ab Montag können die Nicaraguanerinnen und Nicaraguaner in dem Fall wieder normal zu Schule und Arbeit fahren.

Streik der Transporteure

Die Transpörtler in Nicaragua sind mit den Treibstoffpreisen nicht zufrieden und fordern von der Regierung, konkret vom Präsidenten Daniel Ortega, dass dieser den Preis halbiert… Bemühungen des Ministers für Transport sind bis anhin erfolglos geblieben, die Streikenden wollen eh nicht mit einem Minister sondern mit dem Präsidenten selber verhandeln. Das macht schon deutlich, dass es wohl nicht nur um die Benzinpreise sondern um die aufkumulierten Unzufriedenheiten im generellen geht.

Seit 9 Tagen dauert nun der Streik des Transportgewerbes in Nicaragua bereits an. Was sich anfänglich als «etwas mühsam» gezeigt hat, nimmt nun weitreichendere Formen an.

Während in den ersten Tagen die öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Taxi) grossteils eingestellt wurden aber alles noch mehr oder weniger friedlich abgelaufen ist, ist es nun zu Scharmützeln zwischen Polizei und den Streikenden gekommen, welche Verletzte zur Folge gehabt haben. Strassensperren wurden errichtet und heute ist z.B. die Panamericana gänzlich unpassierbar gewesen.

Die Polizei geht recht hart zur Sache. Ich hoffe, dass sich die Lage in den nächsten Tagen wieder einigermassen stabilisiert, so dass zumindest der Individual- und Güterverkehr nicht behindert wird. Sonst dürften dann langsam auch Materiallieferungen landesweit ins Stocken kommen und zu zusätzlichen, nicht nötigen Reibungsverlusten führen.

Bilder: Internet, http://www.laprensa.com.ni